Einweihung Reformiertes Kirchgemeindehaus Gässli

Von 1930 an fand in Magden einmal pro Monat ein reformierter Gottesdienst im Schulhaus statt. Seit dem Zweiten Weltkrieg wurde im Sommer jeweils in der Iglinger Kapelle Gottesdienst gehalten; im Winter bot die christkatholische Kirchgemeinde den Reformierten Gastrecht. Anfangs der sechziger Jahre traten Magdener mit der Bitte an die reformierte Kirchenpflege Rheinfelden heran: Man solle der Bevölkerungsentwicklung in Magden Rechnung tragen und die Möglichkeit der Landbeschaffung für kirchliche Bauten prüfen. Die rund 300 reformierten Magdener führten damals innerhalb der Kirchgemeinde Rheinfelden ein «Mauerblümchendasein » und die Kirchenpflege reagierte auf ihre Bitte eher reserviert. Der Realität konnte sie sich jedoch nicht verschliessen. Im Dezember 1963 erhielt die Kirchgemeinde von der Familie H. Wüthrich-Buess, Rheinfelden, ein Grundstück von 30 Aren Kulturland im Bann Magden geschenkt, ohne Auflagen.
Zwei Monate später beschloss die Kirchgemeindeversammlung, einen Baufonds für Magden zu äufnen (Grundstock Fr. 4000.–). Diese Signale wirkten ermutigend. Eine Umfrage unter den reformierten Magdenern über die Bildung eines Gemeindevereins fand grosse Zustimmung. 20 Frauen und Männer stellten sich spontan für die Mitarbeit in einem Vorstand zur Verfügung. Anlässlich des reformierten Gemeindeabends vom Januar1965 im Gasthaus zur Sonne wurde der «Reformierte Gemeindeverein Magden» mit Ernst Weiss als erstem Präsidenten aus der Taufe gehoben. Zweckbestimmung war der Aufbau und die Pflege der Gemeinde in ihrem gottesdienstlichen und gemeinschaftlichen Leben sowie die Beschaffung der Mittel für kirchliche Bauten in Magden. In der zahlenmässigen Entwicklung der reformierten Magdener Bevölkerung spiegelt sich die Zuwanderung. Während es 1850 nur gerade 10 Protestanten (= 1 Prozent der Dorfbevölkerung) gab, stieg deren Anteil laufend an: 1900 (89 = 10 Prozent), 1950 (241 = 25 Prozent) und 2000 (1174 = 38 Prozent).
 
Bild reformiertes Kirchengemeindehaus Gässli