Däschlikon und die G'segnet Eich (Sage 1)

Bild: gsägneti Eich auf Halmet
Vor vielen hundert Jahren stand in der Nähe des Talhofes ein Dörflein, genannt Däschlikon. Zu Zeiten der Not holzten die Bewohner einmal den ganzen Halmet ab und liessen nur eine grosse Eiche übrig. Im darauffolgenden Sommer hagelte und stürmte es wie noch nie. Eines Tages schwemmte ein starker Regenguss eine mächtige Erdschosse von der Höhe herunter. Diese bedeckte das ganze Dörflein. Alle Häuser und der Grossteil der Bewohner versanken in Schutt und Wasser. Heute findet man keine Spur mehr von der Ansiedlung.
Damals stand ausserhalb der alten Mühle ein kleines Haus. Dort lag eine kranke Frau im Bett, und ihr kleines Mädchen sass gerade am Tisch, als das Unglück hereinbrach. Beide verschwanden mitsamt dem Häuschen. Die Bewohner, die sich hatten retten können, siedelten sich später dort an, wo heute Magden liegt. Sie weihten die stehengebliebene Eiche, und der Pfarrer segnete sie. In die Rinde schnitt man drei Kreuze und eine Hostie und legte alles mit gesegneten Kräutern aus. Alle Jahre hielt man eine Prozession mit Kreuz und Fahne hinauf zu der g'segneten Eich. Seither ist Magden von schweren Gewittern verschont geblieben. Die Eiche aber steht heute noch als mächtiges Wahrzeichen droben auf dem Halmet.