
Die Gleichaufshöhle (Sage 2)
Die solchermassen um einen Teil ihres Besitzes gebrachten Magdener klagten den Übeltäter ein. Vor Gericht gestellt, meinte der sonderbare Gottesdiener: «Es geht gleich auf; was der andere weniger hat, habe ich mehr.» Darauf habe der graue Mönch vor der erzürnten Bevölkerung fliehen müssen, wobei er sich in die abgelegene Höhle im Oensberg, unweit Iglingen, zurückgezogen habe. Nach seinem endlich erfolgten Tode habe er die Ruhe nicht gefunden; vielmehr sei er zum feurigen Doppelfuchs geworden, der, zwei Köpfe tragend, nächtlicherweise seinen Unterschlupf in der Höhle verlasse und dabei in östlicher Richtung auf den Herrlichkeitsstein zugehe. Fährt der Sturmwind in die Höhlenöffnung am Oensberg, so ertönt ein eigenartiges Heulen, das von früheren Talbewohnern gern in Zusammenhang mit dem nicht zur Ruhe gekommenen «Gleichauf» gebracht wurde.